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21.12.2021 · News

Der IT-Ausblick 2022

Ein weiteres Jahr voll spannender, teilweise mühsamer, jedoch immer auch sehr interessanter Ereignisse geht zu Ende. Ich wage in diesem Beitrag einen Ausblick, was wir von der IT im 2022 erwarten dürften.

Dezentrales Arbeitsumfeld

Durch die COVID-19-Pandemie sind Videokonferenz und Home-Office im Mainstream endgültig angekommen, was den Weg zur dezentralen Arbeit definitiv vereinfacht. Ich bin mir sicher, dass dezentrales Arbeiten in vielen Jobs bald zur Normalität wird. Dies sollte auch zu einer weiteren Flexibilisierung der Arbeitszeit führen, was wiederum einen Mehrwert für die Work-Life-Balance und Vereinbarkeit zwischen Familie und Arbeit bringt.

Die dezentralen Arbeitsweisen werden viele Aspekte der Arbeit vereinfachen. Dies beginnt bei produktiveren Meetings (keine Anfahrtszeiten, effizientere Absprache), besseren Dokumentationen und schärferen Stellenbeschrieben. All diese Faktoren werden dazu führen, dass die Unternehmen effizienter, geschärfter und souveräner arbeiten werden.

Ein Teil unseres Teams im Remote Office

Zero-Trust Security in Unternehmen

Durch die dezentrale Arbeitsweisen, mobile Geräte, BYOD in Schulen, durch deutlich mehr Angriffe auf Unternehmen, immer heiklere Geschäftsdaten usw. müssen Firmen ihre Sicherheitspraktiken überdenken. Zudem sind Daten mittlerweile oft in Hybrid- und Multi-Cloud-Infrastrukturen verteilt, welche zusätzlich mit SaaS-Software ergänzt werden.

Um diesen Anforderungen Herr zu werden, wurde bereits vor Jahren das Zero-Trust Security Modell angedacht. Die Hürden zur Implementation nehmen ab, der Druck auf Unternehmen nimmt zu. Deshalb bin ich mir sicher: Das Zero-Trust Security Modell wird im 2022 in vielen Unternehmen mit Hilfe von BeyondCorp, CloudFlare Access, Okta, Pritunl Zero oder weiteren Technologien eingeführt werden.

Eine Anmerkung am Rande: Nicht nur in der Infrastruktur ist Zero-Trust anzuwenden, auch in der Software-Entwicklung ist das Thema essenziell!

Open-Source Software und deren Kosten

Spätestens nach der Veröffentlichung der Zero-Day-Lücke in Log4j und den weltweiten Folgen davon sollte allen bewusst sein, wie essenziell und verbreitet Open-Source Software ist.

Viel schlimmer ist jedoch der Fakt, dass der Entwickler von Log4j – eine der weltweit verbreitetsten Java-Bibliotheken – bis zu diesem Moment kaum finanzielle Unterstützung erhielt und in seiner Freizeit daran gearbeitet hat.

Dies sollte vor allem uns IT-Dienstleister, Software-Häuser, SaaS-Betreiber und vor allem Cloud-Computing Anbieter aufwecken und uns bewegen, Open-Source Maintainer und Organisationen, wie die Apache Foundation oder Linux Foundation, zu unterstützen. Der technologische Wandel wäre deutlich gehemmt, würden solche Vereine und Organisationen nicht die Grundlage schaffen, innovative Projekte zu fördern und sie der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen.

Deshalb, und noch aus vielen weiteren Gründen, müssen sich die Unternehmen im 2022 dafür einsetzen, die von ihnen benötigte Software auch entsprechend zu unterstützen. Zudem müssen IT-Dienstleister ihr Business-Modell hinterfragen und den Kunden ein Modell anbieten, welches diese Faktoren beinhaltet. Dadurch können alle nur gewinnen.

Linux Apache Logos

Die Digitalisierung wird weiter präsent sein

Wir werden weiterhin sehr viele Prozesse automatisieren und mit neuen Technologien neue Produkte erschaffen dürfen. Der zeitlich abgerechnete Zugang zu starken Infrastrukturen durch Public Cloud Provider verhilft Unternehmen dazu, neuste Technologien kostengünstig in Firmen einzuführen. So können starke GPUs im Sekundentakt zur Kalkulation von effizienteren Solarpanels, besseren Hydraulikteilen oder Visualisierungen gemietet werden oder ganze Machine Learning Dienstleistungen aus der Cloud bezogen und in das eigene Unternehmen eingebunden werden.

Die Zugänglichkeit dieser und weiterer Technologien war noch nie so einfach und wird unseren Wirtschaftssektoren zu weiterem Aufschwung verhelfen, solange diese auch in die Technologien investieren wollen.

Datenschutz

Auch in der Schweiz wird ein Äquivalent des DSGVO eingeführt. Zudem ist es mittlerweile schon fast ein Verkaufsargument, auf der eigenen Seite keinen Cookie-Banner zu haben oder sich für den Datenschutz der eigenen Nutzer einzusetzen. So wird sicher Matomo weiteren Aufwind spüren, die sozialen Netzwerke werden stärker reglementiert und Ende-zu-Ende verschlüsselte Messenger-Dienste werden sowohl im geschäftlichen wie auch im privaten Umfeld an Boden gewinnen.

Google hat das Ende der Third-Party-Cookies für Chrome angekündigt, hat dies jedoch auf 2023 verschoben. Trotzdem denke ich, dass die Firmen schon im 2022 viel Wert darauf legen werden und sollten.

And more to come

Natürlich wird auch sonst sehr viel passieren. So werden im April 2022 sowohl die nächste Ubuntu LTS Version (Jammy Jellyfish) als auch Node.js v18 erscheinen. Die nächste PHP Version kommt gegen Ende 2022 und auch Symfony, Go und Rust werden mehrere neue Versionen ausliefern.

Wir freuen uns auf ein spannendes 2022!

Photo by Luba Ertel on Unsplash

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